Fahrradfreundliche Stadt?

(21.KW – 18. bis 24.Mai 2015)

Kennen Sie das auch? Manchmal liest man etwas und denkt: Guter Scherz, gelungene Glosse und so etwas ähnliches – und dann stellt man fest – die Meldung in der Zeitung ist tatsächlich ernst gemeint. Aber ein Blick auf den Kalender zeigt: kein Aprilscherz.

So ging es mir mit der Meldung vom Sonntag, wo sich allen Ernstes unter der Überschrift „Fahrradfreundliche Kommunen…“ meine Stadt Brandenburg an der Havel einreiht – ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen.  FahrradstadtDiese Stadt ist dermaßen fahrradunfreundlich – dass ich das nur als schlechten Scherz empfinden konnte. Aber – und das sollte man eben immer tun – beim genaueren Lesen wurde dann klar, dass diese Arbeitsgemeinschaft, um die es geht, sich zum ziel gesetzt habe „… den Radverkehr in den Brandenburger Kommunen wesentlich zu verbessern…“. Ja, dachte ich mir, so wird ein Schuh draus. Wahrscheinlich wäre eine Überschrift wie „Brandenburg will endlich fahrradfreundlich werden“ zutreffender gewesen. Ich bin sehr gespannt, ob sich da wirklich etwas bewegt oder das Schielen auf den Scheck von 136.000 €, der im Text erwähnt wird, das einzige Motiv für die Aktion war. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Bis sich für mich als Fahrradfahrer in dieser Stadt etwas wesentlich bessert, werde ich wohl weiterhin ertragen müssen, von Bekannten ständig hören zu müssen, wen ich alles wieder nicht gegrüßt habe, weil ich beim Fahren den Tunnelblick auf den Straßenbelag hatte, um nicht zu stürzen.  Fahrradstadt