Das Diktat des Banalen – ein Ballerlebnis

( 4.KW – 19. bis 25. Januar 2015)

Wann haben Sie zuletzt einen Ball besucht? Oder zumindest das, was sich so nennt. Ich habe es mit meiner Frau gestern getan und es war leider eine Enttäuschung. Nicht was das Ambiente und die Bewirtung betraf – der Saal war nett hergerichtet, die Tanzfläche schön dekoriert und für das Bufett sorgte ein Caterer, der in Brandenburg für seine Qualität bekannt ist. Soweit alles gut.

Aber leider musste ich- wie schon häufig in letzter Zeit – das Banale ertragen und erleben, wie eine unkritische und medial manipulierte Menge musikalische Massenware konsumierte, Hauptsache möglichst aktuell und bekannt durch die Gehirn-Folter in den Charts-Musikschleifen.

Schade, schade – blieb doch zum Einen das Festliche auf der Strecke – auf das so viele Ballkleider und Anzüge hoffen ließen und das doch zumindest eine Mischung aus Standardtänzen, Tanzmusik, Discofox und Modernem verdient hätte. Zum Anderen war das Publikum altersgemischt – warum also müssen sich alle dem Diktat des Modernen – oder eben Banalen – unterwerfen?

Hier wird`s allerdings  komplizierter – bzw. trauriger. Viele wollen es ja. Die oben erwähnte Gehirn-Folter hat gewirkt, die Massenware kommt an – und die nicht mehr so ganz Taufrischen fühlen sich jung und up-to-date. Egal, ob der Rhythmus passt. Niveau spielt keine Rolle, für die anderen bleibt Frust oder Sekt oder eben mitmachen. Schade…