Archiv der Kategorie: Nachrichten aus der Provinz

DDR Kassettenrekorder und Kofferradios gesucht

Hallo,

zur Eröffnung unseres Raumes „Franks Beatkiste“ in der Vereinsstraße suche ich noch zu Dekorationszwecken Kofferradios und Kassettenrekorder aus DDR-Zeiten.  Der Raum ist schon schön dekoriert mit einigen Tonbandgeräten und Plattenspielern aus meiner Kindheit und Jugend, denn davon hatte ich noch einiges im Bestand, aber Kassettenrekorder oder Kofferradio – nur ein Radio von meinem Bruder.

Wer also noch ein „Annett“ oder „Sonett“ oder „Stern Party“ oder „Stern Camping“ oder ähnliches hat und mir für die „Beatkiste“ zur Verfügung stellen könnte… ich würde mich sehr freuen. Muss nicht mehr funktionieren, ist zur Deko gedacht.

Frank

Verlorene Räume…

… stand an der Wand eines Raumes, den es heute nicht mehr gibt. Ich war gestern in Potsdam und habe den Abriss der ehemaligen Fachhochschule miterlebt, es war schon ein komisches Gefühl. Ich habe dort von 2001 bis 2004 studiert, berufsbegleitend. Es war eine spannende, schöne Zeit und ich habe den Prozess des Kampfes um das alte Gebäude bzw. um den Abriss des Gebäudes in den letzten Jahren verfolgt. „Verlorene Räume“ stimmt so gesehen schon, aber in unserer Erinnerung bleiben sie doch erhalten. Und ich habe gute Erinnerungen.

 

 

 

 

 

 

 

Es gingen mir viele Gedanken durch den Kopf, als ich zugesehen habe, wie der Abrissbagger das Gebäude platt machte. So zum Thema Wandel, Erneuerung, aber auch Erinnerung, Bewahrung von Altem… am Ende steht die Frage: Was bleibt? Muss wohl jeder für sich beantworten. Ich war froh, gestern noch rechtzeitig dort gewesen zu sein, ein paar Fotos gemacht zu haben und bin nun neugierig, wie der Platz sich entwickeln wird. Das Leben ist Veränderung.

Besinnung…

… so ein Titel der legendären Gruppe RENFT – zu finden auf ihrer LP von 1974. Besinnung – etwas, woran ich des Öfteren denken muss, zunehmend in den letzten Jahren. Vielleicht einfach aufgrund des Alters, der Erfahrungen, der vielen vergeblichen Versuche etwas zu ändern, oder auch der vielen erfolgreichen.

Persönliche Veränderung, wenn sie für mich bedeutsam und nachhaltig war, wenn sie kein Resultat meiner passiven Rolle als Objekt der Umstände, sondern meiner Rolle als Subjekt war, war immer etwas zäh Errungenes, mit Geduld und Bedacht, Ausdauer und einer gewissen Sturheit. Und immer gepaart mit Selbstbewusstsein in seinem eigentlichen Wortsinn, also sich seiner selbst bewusst sein. Sich – und das hat immer nur funktioniert in einem Akt der Besinnung – in Beziehung zu seiner Umwelt zu betrachten, seine Stellung im Gefüge zu rekapitulieren und sich seiner Wünsche, Werte, Bedürfnisse, Träume, heimlicher Begierden, der dunklen Triebe und der reinen Süchte zu erinnern, das alles irgendwie an die Oberfläche zu holen und wenigsten kurzzeitig klar zu sehen. Klappt manchmal. Dann weißt Du plötzlich genau was zu tun ist, um die eine große Sache zu ändern, die in dem Moment das Allerwichtigste für Dich ist.

So schon einige Male geschehen. Das Ergebnis von Besinnung. Eine Technik, wenn man so will, die ich nur empfehlen kann. Besinnt Euch – wenigstens ab und zu!

18.07.2018 – Danke, Erardo

Heute hätte mein 2 Jahre älterer Bruder Bert Geburtstag. Er ist tot. Mein anderer Bruder Fred starb vor 17 Jahren – an Krebs.  Übermorgen hat seine Frau, meine Schwägerin Geburtstag – sie hat Krebs im Endstadium. Der Sensenmann ist unerbittlich.

Gestern ist Erardo gestorben. Ich hatte nicht sehr oft mit ihm zu tun, aber jede Begegnung und jede gemeinsame Unternehmung war etwas Besonderes.

Wir haben uns trefflich über die Niederungen der Kommunalpolitik, über unsere Plattensammlungen, über Musik unterhalten. Ein Mann, der trotz seines gesellschaftlichen Ranges so herzenswarm und menschlich war. Das gemeinsame Musikauflegen im Fonte vor 10 Jahren war ein großer Spaß, die Auswahl als Musiker für ein Familienfest eine große Ehre. Als ich auf einem Trödelmarkt eine Schallplatte von Degenhard erstanden habe, die ich ihm zum Geburtstag schenkte, habe ich mich ein halbes Jahr lang darauf gefreut. Danke, lieber Erardo, dass ich Dich kennen durfte. In meiner nächsten Radiosendung wird es einen Erinnerungssong für Dich geben.

F.Gerstmann

 

50 Jahre Yellow Submarine

… ein willkommenes Jubiläum, den schon lange schlummernden Schreibwunsch endlich zu verwirklichen. Erfahren habe ich davon im Kulturradio vom rbb, das ich in letzter Zeit häufiger im Auto höre, weil mir das Programm der meisten Sender zunehmend auf den Wecker geht. Penentrante Werbung, belangloser Pop, der noch schlimmer wird, wenn man die schlechten Texte auch noch versteht, blöde Witze. Und wenn ein schöner Oldie läuft, kannst Du schon auf den nächsten deutschen Schlager wetten, eine phonetische Umweltverschmutzung der besonderen Art.

Yellow Submarine also, am 17. Juli 1968 fand die Premiere in London statt. Dass ich den Film, den es auch in einer deutschen Fassung gibt, mit seinen surrealen Elementen und skurrilen Figuren, in der die bösen Blue Meanies in die friedliche Welt des unter dem Ozean liegenden Pepperland eindringen, die von den Beatles in ihrem gelben U-Boot mit ihrer Botschaft von Love, Love, Love vertrieben werden, noch nicht im Ganzen gesehen habe, ist ja wohl ein Versäumnis. Die Platte habe ich natürlich, das zehntes Album der Beatles, nun werde ich mir auf alle Fälle den Film besorgen.

Angesichts der unglaublichen trivialen, banalen Masse, mit der die Unterhaltungsindustrie uns überschüttet, ist eine Besinnung auf besondere Platten, Filme oder welche Kunstform auch immer sicher ein Beitrag zu Entschleunigung, Konzentration auf Wesentliches und so etwas wie ein kleines persönliches Genuss- und Achtsamkeitstraining. Wie wichtig so was ist, weiß ich unter anderem aus beruflicher Erfahrung.

Also werde ich jetzt sofort schauen, woher ich die deutsche Filmversion bekomme und sie genießen. Ich freu mich drauf.

 

Mensch wie die Zeit vergeht…

20160620_141325… ist ein Titel der Gruppe WIR, der seinerzeit nur als Single erschien und mich zur nächsten Beatkiste – Mein Gott, schon die Nummer 37 (!) inspiriert, denn da soll`s um Erinnerungen an vergangene Zeiten, die Kindheit usw… gehen.  Und wir sind  auch schon wieder im Abgesang diesen Jahres, das wieder einmal Ruck-Zuck vorbeigeht, so schnell kannst Du es gar nicht fassen.  Mein letzter Eintrag in diese „Nachrichten aus der Provinz“  ist schon wieder Monate her, mir ist als wär es gestern gewesen. Soviel zur Relativität der Zeit. Übermorgen ist der letzte Tag für das Fonte-Team, mit dem ich 13 Jahre lang viele Veranstaltungen gemacht habe – vor allem die Rock- und Oldienacht und den Tanztee. Aber – Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei…

In diesem Sinne – Genießt das Leben!

Yes Yes Yes

( 21. Mai 2016)

das war ein Hammer – eines der Flagschiffe des Progressive Rock live im Admiralspalast Berlin zu erleben – Yes. YES 1Sie haben es auch in dieser Besetzung (Steve Howe, Geoff Downes, Jon Davison, Alan White und Billy Sherwood) geschafft, die sehr komplexen Yes-Songs mit Rhythmuswechseln und ineinander verwobenen Melodien druckvoll und expressiv zu performen – einfach toll.

Habe mir sogleich einmal alle Yes-Alben von 1969 bis 1987 besorgt und werde sie in den nächsten Wochen intensiv anhören. Das Konzert hat mich dazu jedenfalls animiert – ich bin gespannt…

Schlafes Bruder…

( Februar 2016)

… beschäftigt mich zusehends. Weggefährten sterben weg wie die Fliegen, vor einigen Wochen ein guter Freund, vor 14 Tagen ein Mitschüler, gerade eben ein ehemaliger Arbeitskollege und mitten in die letzte Internet-Radiosendung, die ich höre, platzt die Meldung von  Reinhard Fißlers Tod, des Sängers der Stern Combo Meissen.  Der schwer erkrankte „Reini“ war auf den Rollstuhl angewiesen, schon seit März 2005 konnte er nicht mehr live auftreten.

Das Kämpfen gegen seine Krankheit hat mich an meinen Bruder erinnert, der schon mit 52 Jahren gestorben ist. Da wäre ich schon 4 Jahre weg vom Fenster…. Ich beginne mich tatsächlich mit dem Gedanken anzufreunden, dass die Restzeit begrenzt ist. Ich habe noch einige Pläne, also werde ich mal an`s Werk gehen. Zuerst einmal etwas Wichtiges, das ich nicht vergessen sollte – Genießen. Vielleicht – in memoriam – das „Weiße Gold“ oder den „Weiten Weg“ von Stern Meissen, sehr gute LP`s, die bleiben werden…

Der Rock`n Roll – Himmel begrüßt David Bowie…

(01. – 02. KW Januar  2016)

…, der sich in bester Gesellschaft befindet. Im Fernsehen beginnt schon der Wahnsinn – auf allen Kanälen David. Naja, er hat es verdient. Besonders gefällt mir dies: Vor über 10 Jahren sagt er in einem Interview, dass man mit dem Alter feststellt, wie wenig wirklich wichtig ist im Leben… und es klingt gar nicht abgedroschen.  So ähnlich klingt`s bei Heinz Rudolf Kunze, wenn er singt „Das Dasein und ich…“. Hm, meine Gedanken gehen seit einiger Zeit in die gleiche Richtung… muss wohl was dran sein. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass der Herbst endgültig angebrochen ist.980744_1392302272_300

Dann ist es so… darauf eine Bowie – Scheibe auf die Ohren und ein Glas Wein. Oder Cognac. Es gibt eben nur wenige wichtige Dinge, die bleiben. Solche Momente zählen dazu.